0 - La Grande Motte
Es sollte ein einfacher Badeort an der Küste des Languedoc werden. Dank der Arbeit, des Engagements und der Leidenschaft seines Architekten und seiner Mitarbeiter, von denen die meisten zu Freunden geworden sind, wurde es zum Vorzeigemodell für Architektur und Städtebau im 20. Jahrhundert.
La Grande-Motte war nichts weiter als eine öde Sandwüste, über die die Winde des Meeres hinwegfegten. In den 60er-Jahren ruft der damalige französische Staatspräsident Charles de Gaulle die „Mission Racine“ aus, mit dem Ziel, die Küste der Region Languedoc touristisch zu erschließen. Jean Balladur (ein Cousin Edouard Balladurs und vor allem Architekt) wird mit der Erbauung eines Badeorts zwischen Carnon und Le Grau du Roi betraut. Doch der Architekt hat eine größere Vision! Er lässt seiner Vorstellungskraft freien Lauf und entwirft eine ganz eigene Stadt.
Jean Balladur umgibt sich mit einem jungen Team aus Ingenieuren, Architekten, Technikern und Künstlern und ersinnt, mit großer Voraussicht, eine spielerische und zweckmäßige Stadt. In La Grande-Motte gibt es überall Grünflächen, der Fußgänger ist König. Er erfindet die Stadt um zwei Viertel herum, Le Levant („Sonnenaufgang“), mit seinen imposanten Pyramiden auch das maskuline Viertel genannt, und Le Couchant („Sonnenuntergang“), das feminine Viertel mit seinen flachen und abgerundeten Gebäuden. Zwei Stadtviertel und eine harmonische Architektur, die berühmt für ihre geometrischen Figuren ist, die auf vielen Fassaden zu sehen sind.
Eine Stadt, die mit Poesie und auch mit Humor erdacht wurde. Hier begegnen Sie überraschenden Skulpturen, hier können Sie mit den Symbolen spielen. Werden Sie die Nase von De Gaulle auf einem Hafengebäude entdecken? Werden Sie beim Überqueren der Schneckenbrücken Ihren Schritt verlangsamen?
La Grande-Motte ist auch eine Geschichte von passionierten und leicht utopischen Pionieren, die für den Erfolg dieser einzigartigen Stadt verantwortlich sind.
Foto von links: Gebäude von La Grande-Motte © Henri Comte / 1 - GrandePyramide© Olivier Maynard / 2 - Brücke Saint Jean © Jacques Sourioux / 3 - Platz der 3 Gewalten © Olivier Maynard / 4 - Der Point Zéro © Henri Comte / 5 - Der Hafen und die Hafenmeisterei © Jacques Sourioux / 6 - Le Ponant © www.e-com-photos.eu - C.Baudot / 7 - Le Commodore © Régis Mortier Photography / 8 - Le Parador © Régis Mortier Photography / 9 - Place des Anciens d'Indochine © Régis Mortier Photography / 10 - Brücke Les Lampadophores © Olivier Maynard / 11 - Kirche Saint-Augustin © Olivier Maynard