1 - Die Grande Pyramide
Das Wahrzeichen von La Grande-Motte! Eine Art architektonische und philosophische Synthese des Werkes von Jean Balladur.
So erklärt sich die Originalität dieses Gebäudes. Auf der einen Seite ihre geradlinige Spitze, die auf das Viertel Le Levant deutet, auf der anderen ihre abgerundete Form, die an das Viertel Le Chouchant erinnert. Der Architekt hat das Gebäude auch im Dialog mit der Landschaft entworfen: es spiegelt in seiner Form den Hausberg der Einwohner von Montpellier: der Pic Saint Loup. Und das sagt Jean Balladur über das Gebäude:
[Zitat Balladur]: Es deutet die Kurven von Le Couchant an (die feminine Yin-Seite) und zeigt mit einem 60 Grad steilen Ausläufer auf Le Levant (die maskuline Yang-Seite).
Die Grande Pyramide, die auch die Hafenachse kennzeichnet und den Seefahrern als Landmarke dient, überragt die Landschaft.
Zu Füßen des Gebäudes befindet sich der Garten „Jardin des Médailles“ ... Imposante Skulpturen bilden ein imaginäres Bestiarium, als hätte man sie einfach auf dem Gras ausgesetzt. Sie sind von Albert Marchais signiert, dessen Gallionsfiguren den oberen Bereich der Avenue Robert Fages säumen ...
Und nun drehen Sie sich um.
Vor Ihnen liegt der Hafen und seine Pyramiden, die von Jean Balladur persönlich entworfen wurden. Ließ sich der Architekt von den ägyptischen Pyramiden inspirieren? Oh nein, die Idee der Pyramiden kam ihm bei einer Reise nach Mexiko im Jahr 1962. Die Pyramiden sind also präkolumbianisch und nicht ägyptisch inspiriert.
Ihre Form ist nicht nur von ästhetischem Interesse ... Sie ermöglicht auch das Anbringen zahlreicher Balkone und Terrassen, also Bereiche im Freien, von denen die hier lebenden Urlauber profitieren ...
Darüber hinaus wurden sie gebaut (und dies ist in der ganzen Stadt der Fall), um die kräftigen Winde „auszukämmen“. So verlangsamen zum Beispiel die Pyramiden am Meeresufer den Wind, der vom Meer kommt, fangen die Gischt ab und erlauben der Vegetation, sich zu entfalten!
Sieht man sich die Pyramiden, die um den Hafen herum liegen, oder auch die Grande Pyramide, genauer an, dann kommt man nicht umhin, die geometrischen Formen zu bemerken, die die Gebäudefassaden bevölkern. Sie begegnen einem immer wieder und auf allen Gebäuden, man nennt sie auf Französisch die „Modénatures“ („Fassadenprofile“).
Modé... wie?
Modénatures: [Definition aus dem Wörterbuch] „Dekorative Behandlung eines Gebäudes“ Neben ihrer ästhetischen Funktion schützen sie die Einwohner auch vor der Sonne, den Winden und ... den Nachbarn ... Und nun lassen Sie den Hafen in dieser Umrahmung auf sich wirken, es ist, als würden Sie eine Postkarte, die von Jean Balladur persönlich gezeichnet wurde, betrachten!
Nicht weit von der Große Pyramide entfernt, in einem entlegenen Winkel des Hafens, können Sie ein weiteres von Jean Balladur entworfenes Gebäude entdecken: den Palais des Congrès. Er nannte ihn „Die Ellipsen mit den dicken Bäuchen“ ... um die Vorstellunsgwelt zu erwecken.